#Freiluftfriseur #Göttingen #Leica #FineArt

Ein wunderschöner Sommertag 1996: Ich laufe durch die Göttinger Innenstadt und sehe direkt an der Jacobi-Kirche das erste mal Jan Carls, den Freiluftfriseur. Er schneidet seinen Kunden direkt in der Fußgängerzone die Haare. Dazu braucht er nicht viel. Einen Stuhl, einen Umhang und natürlich des Meisters wichtigstes Werkzeug: die Schere. Ich bleibe verwundert und fasziniert zugleich stehen. Ist doch das Haare schneiden ein Akt gewisser Intimität und hat viel mit Eitelkeiten zu tun. Doch der Open-Air-Figaro ist eine echte Attraktion, ein Göttinger Original. Bis zum Jahr 2002. Aus hygienischen Gründen wird der Freiluftsalon verboten. Der leidenschaftliche Friseur geht in die Burgstrasse 34. Eine gute Adresse. Die Straße ist ein Ort unterschiedlicher Kulturen und Subkulturen. Sie ist ein Ort von Toleranz, Vielfalt und unterschiedlichen Lebensformen. Eine Straße so bunt wie die Haare mancher Kunden. Und genau das schätze ich an meiner Heimatstadt Göttingen.

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